Okklusion (Zahnmedizin) – Wikipedia
Hier werden die verwendeten Begriffe für Laien verständlich erklärt.

Schienen – richtig angewendet – haben durchaus eine Berechtigung.

Was muss beachtet werden:
Alle Zähne sollten abgestützt sein, sonst wird eine Schiene sehr schnell zum kieferorthopädischen Gerät und wirkt invasiv.

Sie sollte sich im Oberkiefer befinden, weil da die Knochenstrukturen sehr viel weicher als im Unterkiefer sind. Die Zähne vor Überlastungen zu schützen ist im Oberkiefer sehr viel wichtiger. Wichtig ist Gaumenfalten in die Schiene einzuarbeiten um der Zunge eine Orientierung zu geben, dadurch wird Sprechen sehr erleichtert und verhindert, dass weiterer Verschlechterungen der Zungenfunktion Vorschub geleistet wird.

Das Konzept der „Michigan Schiene“ als „Relaxierungsschiene“
ist logisch, und richtig umgesetzt wird mit ihr kein Schaden angerichtet.
Sie befindet sich im Oberkiefer stützt alle Zähne ab, hat eine Front- und Eckzahnführung, und dient dazu den Unterkiefer in eine Myozentrik zu führen.
Sie ermöglicht ein Gleiten des Unterkiefers. Die Plateaus im Seitenzahnbereich müssen wöchentlich eingeschliffen werden damit Einbisse den Unterkiefer nicht am Gleiten hindern.
Sie wird in der aktuellen habituellen Kieferrelation hergestellt. Dies ist ein längerer Prozess (sechs Monate).

Der Frontzahn-Jig von Dr. Wühr  Zahnarztpraxis Dr. Wühr – Bad Kötzting
dient dazu diesen Prozess abzukürzen. Er wird maximal drei Wochen getragen um dem Unterkiefer zu helfen näher an die Myozentrik zu kommen.
Anschließend  wird die Michigan-Schiene in der Position hergestellt, die spontan erreicht wird – sozusagen eine verbesserte Habituelle.

Der Jig darf keinesfalls länger als drei Wochen getragen werden – er kann extrem invasiv werden.

Wichtig ist, eine Schiene beseitigt keine myofunktionellen Habits (schlechte Angewohnheiten) und befreit nicht von der Notwendigkeit einer myofunktionellen Therapie.


Adjustierte Schienen (Positionierungsschiene)
Das sind Schienen die in der „vermeintlichen“ diagnostisch ermittelten Zentrik mit Einbissrelief hergestellt werden.
Diese sollten verboten werden, auch wenn Künstler damit dokumentierte Erfolge vorweisen können.
Die Risiken sind viel zu groß, dass damit chronische Schwerstfälle produziert werden.

Begründung:
In jedem Grundkurs in Prothetik wird die Myozentrik eindeutig definiert.
Als Unterkieferposition in der alle Muskeln entspannt sind, die nur spontan zu finden ist und Ausgangspunkt jeglicher diagnostischer Messung für prothetische Arbeiten ist.
Und diese hat nichts mit den Zähnen zu tun, sie ist ausschließlich muskulär bestimmt. Die Habituelle ist durch die Okklusion bestimmt.
Jeder hat eine zentrische Differenz also einen Unterschied zwischen Myozentrik und der Habituellen.
Wenn die Differenz zu groß ist gibt es Probleme, und die sind abhängig von der Kompensationsfähigkeit der betreffenden Person. Bei mir saß noch keiner auf dem Stuhl mit einer Klasse I Verzahnung denn da finden sich nahezu ideale Myofunktionen.

Nach den Gesetzen der Logik haben MAP-Patienten keine Myozentrik und es gibt auch keine diagnostische Möglichkeit diese Position zu ermitteln, solange Verspannungen der Gesichtsmuskulatur existieren.
Damit verbieten sich invasive Maßnahmen am Kauapparat – dafür fehlt die diagnostische Grundlage.
Eine Zahnmedizin die verspricht adjustierte Schienen in der Myozentrik für MAP-Patienten herstellen zu können hat die Gesetze der Logik verlassen und ihr wissenschaftliches Fundament.
Außer es gelingt die Gesichtsmuskulatur zu harmonisieren.

Dafür ist der Relaktor in Verbindung mit „dafür gut qualifizierten“ MF-Therapeuten ein vielversprechender Weg.

Schienentherapie – Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Eine gute Zusammenfassung der Universität Greifswald über den von mir kritisierten zahnmedizinischen Kenntnisstand der Schienentherapie.